Code for Germany (CFG) baut seit 5 Jahren digitale Werkzeuge und Anwendungen, um damit praktisch aufzuzeigen, welche Möglichkeiten Offene Daten und neue Technologien für das gesellschaftliche Miteinander bieten. Beim CFG Summit hat sich unsere Community aus ganz Deutschland getroffen um an gemeinsamen Projekten zu arbeiten. Zeitlich haben wir den Summit an das FORUM Offene Stadt 2019 - die gemeinsame Konferenz der Körber Stiftung und Open Knowledge Foundation Deutschland e.V. angedockt. So konnten viele Ehrenamtliche sowohl am Summit als auch an der Konferenz teilnehmen.
Die meisten OK Labs haben es bereits geschafft einen guten Draht in die lokalen Verwaltungen zu etablieren, um gemeinsame Projekte rund um offene Daten und neue Technologien umzusetzen. In einigen Fällen haben unsere Ehrenamtlichen mittlerweile die Seiten gewechselt und setzen sich innerhalb der Verwaltungen für mehr Offenheit ein. Eine ausführliche Zusammenfassung der letzten Fünf Jahre findet ihr in unserem Blog.
Nach einer gemeinsamen Rückschau ging es hoch motiviert in die einzelnen Sessions. Das Thema Open Data und Zivilgesellschaftliche Beteiligung wurde an vielen Stellen aufgegriffen. Um Kommunen den Einstieg in die Welt von Open Data zu erleichtern wurde beim Summit eine Liste hilfreicher Informationen zu Offenen Daten erstellt. Zum Einsehen und Vervollständigen auf Github.
Hier setzt auch der Open Data Musterdatenkatalog an, ein gemeinsames Projekt der Bertelsmann Stiftung, der Open Knowledge Foundation Deutschland, GovData und des KDZ Wien. Der Katalog soll darüber Auskunft geben, welche Daten jede Kommune veröffentlichen könnte. Hier soll Anfang 2020 eine Webseite, eine Studie und eine Broschüre entstehen, die Kommunen motivieren soll ihre Daten zu öffnen. Christian Horn vom deutschen Dateportal GovData war vor Ort, um den aktuellen Stand mit uns zu diskutieren.
Gemeinsam haben wir uns vorgenommen unsere Trinkwasser App wiederzubeleben. Die App zeigt die Trinkwasserqualität der jeweils zuständigen Grundwasserwerke und vergleicht deren Mineralienwerte für besseres Verständnis mit der Wasserqualität verschiedener handelsüblicher Mineralwasser Anbieter. Sie ist ein tolles Beispiel für Open Data, weil jede Kommune in Deutschland über die Daten verfügt und diese als Open Data bereitstellen könnte. Wer Lust hat mitzumachen kann sich in unserem OKF Slack unter #trinkwasser melden.
Ein weiteres Projekt das sich zur Ausweitung auf andere Städte anbietet ist das DigiTransit Projekt aus Ulm. Die Open Source Anwendung ermöglicht die Fahrplanabfrage des öffentlichen Nahverkehrs. Ursprünglich wurde sie in Helsinki entwickelt und auf Ulm angepasst. Es wird daran gearbeitet auch Bikesharingdaten in die App aufzunehmen um verkehrsmittelübergreifende Mobilität zu gewährleisten. Um die App auch auf weitere Städte auszuweiten fehlen vielerorts die notwendigen Daten, insbesondere wirtschaftliche Akteuren wie Car- und Bikesharing Unternehmen wollen ihre Daten nicht oder nur gegen Gebühr offenlegen.
In einer Session zu LoRaWan (Long Range Wide Area Network) wurden Möglichkeiten für die Entwicklung und Maintenance einer gemeinsame Serverplattform für die Daten verschiedener IoT-Projekte diskutiert. Längerfristig überlegen wir, wie wir eine unabhängige Netzwerkstruktur (momentan TTN) dahinter aufbauen können. Alle Notizen und Zusammenfassungen der Sessions findet ihr hier
Die nächsten analogen Besprechungen finden Ende Dezember beim 36C3 in Leipzig, statt. Wer schon ein Ticket für den 36C3 hat ist außerdem herzlich eingeladen beim Call for Participation der WikipakaWG mitzumachen. Die WikiPakaWG ist ein Begegnungsort für die Communities von Jugend hackt, Open Knowledge Foundation und Wikimedia.
Für zusätzliche Unterstützung im Code for Germany Team suchen wir ab 2020 eine Communitybuilderin, Bewerbungen können noch bis zum 02.12.19 eingereicht werden. Außerdem ist für 2020 eine Neuauflage der codefor.de Webseite geplant. Zum internationalen Open Data Day am 7. März 2020 werden wir wieder zahlreiche Events planen, ihr könnt euch den Termin jetzt schon mal vormerken.
Vielen Dank noch einmal an alle die es in die Hansestadt geschafft haben! Es war fantastisch die Power von digitalem Ehrenamt in Aktion zu sehen! Weitere Impressionen des Summits findet ihr auf flickr Die wunderbare Installationen sind von ballop.art und balloonista.