Heute ging das Projekt “München Transparent” an den Start. Die unabhängige Plattform ermöglicht es Münchener BürgerInnen, schnell und einfach Einblicke in die Kommunalpolitik zu bekommen, indem normalerweise nur schwer zugängliche Daten aus dem Münchener Ratsinformationssystem übersichtlich und ansprechend aufbereitet werden. Insgesamt über 160.000 gescannte Dokumente umfasst die Datenbank derzeit, von Stadtratsanträgen über Beschlussvorlagen bis hin zum täglich erscheinenden Rathaus-Magazin „Rathausumschau“. So lässt sich erfahren, was eigentlich der Münchner Stadtrat gerade macht und welche Themen in den lokalen Stadtteilparlamenten oder den Bezirksausschüssen anstehen.
„München Transparent“ will jedoch nicht nur reine Daten liefern, sondern auch die Abläufe der Stadtpolitik erklären. Aus diesem Grund gibt es neben einem ausführlichen Glossar über wichtige Konzepte der Kommunalpolitik auch eine grundlegende Erklärung, welche Wege Stadtratsinitiativen nehmen, bevor sie schließlich zu konkreter Politik werden – um so das bekannte „Warum dauert das so lange?“ zumindest teilweise zu erklären. Dieser Bereich wird in Bälde noch ausgebaut.
Neben einem RSS-Feed und einer Kalenderanbindung haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit sich per per E-Mail benachrichtigen zu lassen, sobald es neue Dokumente gibt, die gewählten Suchkriterien entsprechen. Außerdem bietet die Seite Informationen über die gewählten Stadträtinnen und Stadträte, die Mitglieder der Bezirksausschüsse, Termine, Tagesordnungen und Protokolle von Sitzungen sowie eine Liste der Satzungen, die für die Stadt München gelten.
Die Software hinter „München Transparent“ ist Open Source (den Quellcode gibt es auf GitHub) und wurde von Tobias Hößl, Bernd Oswald und Konstantin Schütze im Rahmen des Münchner „OK Labs“ (codefor.de/muenchen) entwickelt, dem lokalen Ableger der von der Open Knowledge Foundation organisierten Treffpunkte für Open-Data-Interessierte aller Art. In naher Zukunft soll es außerdem eine Implementierung der OParl-API geben, die speziell für die Anbindung an Ratsinformationssysteme ausgelegt ist.
Text wurde ursprünglich von Bela Seeger auf dem Blog von okfn.de veröffentlicht